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Lunar: Silver Star Harmony


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Lunar: Silver Star Harmony Review vom 02.12.2010

In einer Zeit, in der nach heutigen Maßstäben offensichtliche Bösewichte noch perfekt getarnt waren, feierte ein kleines Rollenspiel auf dem zum Scheitern verurteilten Mega-CD-Add-On für das Sega Mega Drive seine Geburt – in Japan und den Vereinigten Staaten zumindest. Dieses Rollenspiel nannte sich „Lunar: The Silver Star“, zog einen Nachfolger, ein Prequel und einige Spin-Offs mit sich, die es allerdings so gut wie nie in europäische Gefilde geschafft haben. Der Entwickler Game Arts bricht nun mit dieser unglücklichen Tradition und schaufelt „Lunar: Silver Star Harmony“, das mittlerweile dritte Remake des Serienursprungs, zumindest in den deutschen PSN-Store. Kann das klassische Rollenspiel auch nach 18 Jahren noch unterhalten oder hat der Zahn der Zeit die Handlung komplett zernagt? Wir haben Alex, den Helden der Geschichte, auf seinem Abenteuer begleitet und liefern euch die Antwort.

Wenn ich groß bin, möchte ich Drachenmeister werden!
Doch bevor wir uns überhaupt mit dem eigentlichen Protagonisten beschäftigen dürfen, erleben wir erst einmal etwas komplett anderes: Im Prolog von „Lunar“ spielen wir die Sage der vier legendären Helden nach, die einst das Land vor dem Untergang gerettet haben. Erst nach diesem kurzen Vorspiel, in dem man sich mit dem Kampfsystem vertraut machen darf, beginnt die Handlung um den Helden Alex. Dieser Junge hat sich in den Kopf gesetzt, ein Drachenmeister zu werden, so wie der legendäre Held Dyne. Zu diesem Zweck muss jedoch die uralten Drachen des Landes aufsuchen und ihre Prüfungen bestehen. Und so macht er sich zusammen mit seiner Kindheitsfreundin Luna und dem ehrgeizigen Jungen Ramus auf zur großen Abenteuerreise. Doch natürlich steht bei diesem Trip, wie sich im Laufe des RPGs herausstellt, weitaus mehr auf dem Spiel als Alex' Karriereoptionen...

Ganz nach klassischer Japano-RPG-Manier – Wie könnte es auch anders sein? - werden in einer weitestgehend linearen Form Dungeons und Dörfer abgeklappert, um die Handlung voranzutreiben. In den Siedlungen warten auch zahlreiche kleine, wenngleich auch nicht minder humorvolle Dialoge mit den Ansässigen auf euch. Ebenso gibt es natürlich in praktisch jedem Ort ein paar Shops, bei denen ihr euch mit Heilungsgegenständen, Rüstungen und Waffen eindecken könnt. Seid ihr bereit und die Story lässt es zu, geht es sogleich zur Weltkarte. Die ist in „Lunar: Silver Star Harmony“ übrigens auch wirklich nicht mehr als das. Frei bewegen könnt ihr euch hier nicht, ihr sucht euch lediglich den nächsten Zielort aus und schon marschiert Alex samt Gefolge brav dort hin. Etwa zu der Höhle des weißen Drachen, die sich praktischerweise gleich um die Ecke von Alex' Heimatdorf befindet.

Auf Tuchfühlung mit grotesk-niedlichen Gestalten
Wer glaubt, der Ausflug in Höhlen und Verliese ganz ohne jegliche Gefahren, der lebt wohl in der falschen Ära. Traditionsgemäß wimmelt es an diesen Orten auch in der Welt von Lunar nur so von Monstern. Entgegen aller Erwartungen bei einem Klassiker werden diese aber nicht per Zufallskampf eingeläutet. Wie auch später noch bei Game Arts' „Grandia“-Reihe sind sämtliche Feinde in den Abschnitten sichtbar und können bei Bedarf sogar umgangen werden – wenn ihr es schafft. Die Kerlchen sind nämlich ziemlich flink und die Gänge nicht gerade großflächig, sodass eine Konfrontation über kurz oder lang unausweichlich ist. Da eure Helden die Erfahrungspunkte jedoch bitter nötig haben, muss man da wohl oder übels durch.

Die Gefechte mit den Monstern laufen allerdings wieder strikt rundenbasiert ab. Zu Beginn einer jeden Runde könnt ihr eurem bis zu fünf Köpfe starkem Team Kommandos zuweisen, die dann nach und nach abgearbeitet werden. Zur Verfügung steht dabei ein Standard-Waffenangriff, der Einsatz von Spezialfähigkeiten und Zaubern, das Nutzen von Gegenständen, das Verteidigen oder ein Fluchtversuch. Letzteres lässt sich entweder für jeden Charakter einzeln oder gleich für die ganze Gruppe zuweisen. Besonders gemütliche Naturen können auch einfach die KI nach eigenem Ermessen handeln lassen, im Spielmenü sogar spezielle Taktiken für die automatischen Gefechte festlegen. Etwa wenn ihr in wollt, dass Alex normal auf den Gegner einprügelt, Magier Nash nach eigenem Ermessen einen Zauber auspackt und Luna die Gruppe mit einem heilsamen Lied am Leben hält.

Die geballte Macht der Arts
Nicht unwichtig bei der Bewältigung der Kämpfe ist die Platzierung der Einheiten auf dem Schlachtfeld. So müssen sich eure Figuren selbstverständlich erst zum Gegner bewegen, wenn sie einen direkten Angriff mit einer Schlagwaffe starten wollen. Aber auch für die Nutzung von Fertigkeiten spielt die Positionierung eine Rolle: Einige davon funktionieren innerhalb eines bestimmten Radius. Befinden sich alle Gegner quasi an einem Fleck, weil sie gerade kollektiv eines eurer Gruppenmitglieder verdroschen haben, sind sie eine perfekte Zielscheibe für zum Beispiel Nashs Blitz-Zauber. Sollten eure Leute ungünstig stehen, könnt ihr sie per Verteidigungs-Befehl auf dem Feld neu verteilen.

Ebenfalls eine Rolle spielen die Arts, besonders mächtige Techniken, die einen separaten Balken in eurer Charakter-Statistik beanspruchen. Dieser lädt sich durch aktive Teilnahme am Gefecht auf und kann, einmal aufgeladen, dem Gegner schon mal mächtig das Leben schwer machen. Alex' Zephirklinge räumt zum Beispiel glatt den ganzen Bildschirm mit einem mächtigen Angriff auf. Derartige Attacken sind vor allem bei Bosskämpfen wichtig, die beizeiten zwar etwas lang und fordernd ausfallen können, sich insgesamt jedoch vom Schwierigkeitsgrad stets in einem humanen Bereich aufhalten. Anders die Kämpfe gegen normales Monstervolk: Diese werden euch schnell unterfordern und können den ein oder anderen sicherlich auch auf die Nerven gehen, wenn man es mal nicht gepackt hat, den blutrünstigen Wesen aus dem Weg zu gehen.

Haben wir noch etwas vergessen? Ach ja, Nall! Das kleine geflügelte Katzendings, das Alex stets folgt. Oh, sagt ihm übrigens nicht, dass er an eine Katze erinnert. Das mag er nicht. Jedenfalls ist der kleine Freund im Gefecht alles andere als unnütz. Anfangs erscheint es so, als würde er einfach nur am oberen Bildschirmrand seine Kreise ziehen, während sich die Truppe um den harten Teil des Kampfes kümmert. Nach einiger Zeit zeigt – je nachdem, wann ihr das erste Mal einen Statuseffekt erleidet – zeigt der Kumpan jedoch seinen Wert. Er heilt hin und wieder mitten im Gefecht Gefährten und kuriert sämtliche negativen Zustände, von der simplen Vergiftung bis hin zur Kampfunfähigkeit, direkt am Ende der Schlacht. Das ist auch ein Grund für den eher leichten Schwierigkeitsgrad von „Lunar“, aber kein bedeutender. Schließlich kann man sich auf das fliegende Etwas nicht vollständig verlassen.

Ein Schmaus für Aug und Ohr
In den letzten 18 Jahren hat sich ganz schön was getan! Das sieht man „Lunar: Silver Star Harmony“ optisch eindeutig an. Eure Heldentruppe marschiert durch malerisch gezeichnete Gebiete, die einfach nur wunderbar anzusehen sind. Auch die Animationen der Figuren sind gelungen – zumindest in den Kämpfen. Die Helden verfügen jeweils über eine eigene, klar heraussehbare Kampfhaltung, die Gegnertypen ebenso und die Bewegungsabläufe gehen butterweich über den Bildschirm. Lediglich in den Dörfern und Dungeons selbst wirken die Animationen noch etwas altbacken. Vorausgesetzt, man sieht sie. Große Charakterporträts wichtiger Figuren vermitteln nämlich die nötigen Mimiken und Emotionen in den wichtigen Dialogen des Spiels.

Zweifelsohne Großartig ist auch der überarbeitete Soundtrack des Spiels. Ob ruhiges Siedlungs-Thema oder treibende Kampfmusik, hier wird euch einiges an musikalischer Qualität geboten. Kenner der Originalversionen werden bei den mit Texten versehenen Songs wie etwa „Wind's Nocturne“ Unterschiede in den Lyrics finden. Ebenso findet sich ein ganzer Satz neuer Sprecher an Bord, die primär in den immer wieder eingestreuten – und leider im originalen 4:3-Bildformat belassenen – Animesequenzen zum Einsatz kommen. Zwar sind sie zu selten zu hören, da abseits der Trickfilmszenen nur wenige Dialogschnipsel vertont sind, doch dafür erledigen die Sprecher ihren Job gut.

Ein Wort der Warnung übrigens noch für Menschen, die der englischen Sprache nicht mächtig sind: Es wurde leider darauf verzichtet, dem Spiel eine deutsche Übersetzung zu geben, sämtliche Texte sind komplett in Englisch.



Fazit:

In einer Zeit, in der der Ernst die Welt der großkalibrigen RPGs im Griff hat – von Ausnahmen wie Nippon Ichis Werken abgesehen – und in der vieles, was damals als bahnbrechender Plot-Twist durchging heute keinen mehr hinter den Ofen hervorlocken würde, schafft es das 18 Jahre alte „Lunar: The Silver Star“ in der Neuauflage „Lunar: Silver Star Harmony“ auch noch heute, Rollenspiel-Freunde zu begeistern. Begründet ist das wohl in der wunderschönen Aufbereitung des Titels und dem herrlich lockeren Skript, das sich häufig nicht allzu ernst nimmt und doch an der richtigen Stelle noch dramatische Wendungen auftischt. Gerade bei Punkten, an denen man eigentlich keine Wahl hat und trotzdem zwischen zwei Antworten entscheiden darf, führt die „falsche“ nicht selten zu amüsanten Bonus-Dialogen. Aufgrund des generell niedrigen Schwierigkeitsgrades dürften sich zwar Genreprofis mehr als unterfordert fühlen, doch für Einsteiger stellt „Lunar“ einen guten Startpunkt in die Welt der Japano-Rollenspiele dar. Aber bitte, tut doch den Machern zuliebe überrascht, wenn der offensichtlich böse Charakter, der nur so tut als sei er einer von den Guten, sich plötzlich als tatsächlicher Bösewicht enthüllt.

Freut sich, die Perle endlich nachgeholt haben zu können: Tjark Michael Wewetzer für PlaystationPortable.de

Vielen Dank an Game Arts für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares.




GAMEPLAY
7 von 10
Die Kämpfe können etwas nervig werden und fordernd ist das Spiel nicht, dennoch ein solides Paket.
GRAFIK
8 von 10
Wunderschöne Hintergründe und geschmeidige Animationen. So hat man es gern!
SOUND
9 von 10
Ein großartiger Soundtrack, der in seiner Neufassung nur noch besser geworden ist.
FEATURES
8 von 10
20 bis 25 Stunden voller Abenteuer erwarten euch.
MULTIPLAYER
0 von 10
No sir.
GESAMT-
WERTUNG:
82%
Mobilitätsfaktor: [8 /10]
"Man kann überall speichern! Und die kompakten Dungeons helfen ebenso. "







Details
Spielname:
Lunar: Silver Star Harmony

Publisher:
Game Arts

Developer:
Game Arts

Genre:
Rollenspiel

Release:
29.09.2010 (erschienen)

Multiplayer:
Nicht vorhanden

Altersfreigabe:
Frei ab 6 Jahre
Screenshots:

ScreenViewer öffnen (9)

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